Dienstag, 13. März 2018

Kanaren-Kreuzfahrt: Die ursprüngliche Seite Madeiras

Wir sind heute Morgen in Funchal, Madeira eingelaufen. Dadurch, dass unsere heutige Tour um 9 beginnen sollte und wir ausreichend Zeit für unser Frühstück haben wollten, konnten wir das Einlaufmanöver von unserer Balkonkabine beobachten.

Wie der Beitragstitel vermuten lässt, haben wir die Tour gebucht, die uns Madeiras ursprüngliche Seite zeigt. Man kann der AIDA übrigens nicht vorwerfen, dass es zu wenig und zu wenig unterschiedliche Touren gibt. Da fällt es teilweise eher schwer sich zu überlegen, was man eigentlich machen will und ob man lieber einen Überblick über die Insel, Infos zu einem speziellen Thema oder z. B. wandern in einer Landschaft machen möchte. Es gibt da natürlich auch alle Varianten von eher berieseln lassen bis hin zu richtiger Aktivität mit Kletteen o.ä. Jeder, der sich schon mal zu dem Thema Ausflüge auf Kreuzfahrtschiffen informiert oder eine entsprechende Kreuzfahrt mitgemacht hat, wird die Qual der Wahl kennen. Aber ich schweife ab und wollte über unsere Tour berichten.

Zunächst sind wir vom Schiff durch Funchal gefahren. Unsere Reiseleiterin ist madeilenser und hat uns direkt mit vielen Informationen versorgt. Wir sind weiter in das Landesinnere über gefühlt zu enge Passstraßen zum Pico do Arieiro gefahren. Der Berg ist 1818 m hoch und damit der (wenn ich mich recht erinnere) dritthöchste Berg auf Madeira. Die Fahrt dorthin war absolut großartig, da wir oft einen tollen Ausblick auf Funchal und die Dörfer rundherum hatten. Auch haben wir auf dem Weg bereits einige interessante unterschiedliche Landschaften sehen können. Ebenso war auch hier bereits die Zerstörung des Sturms vor 2 Wochen gut sichtbar.
Am Gipfel angekommen, hatten wir die Möglichkeit die letzten paar Meter auf den Gipfel hinauf zu laufen. Ebenso war es möglich, einen kleinen Abstecher zum danebenliegenden Pico do Juncal zu machen. Das haben wir natürlich genutzt, auch wenn die Aussicht zum Teil von Wolken versperrt wurde.

Von dem Gipfel ging es dann nach Ribeiro Frio. Der Weg dorthin führt uns durch den Nationalpark Ribeiro Frio, der aus unterschiedlichen Wäldern besteht, aber eigentlich dafür bekannt ist, der größte Lorbeerwald der Welt zu sein. Unterwegs wurde uns sehr viel über die Flora und Fauna beigebracht. In Ribeiro Frio sind wir wieder ausgestiegen und konnten zwar nicht in den Wald gehen, aber dafür haben wir eine Forellenfarm anschauen und zwei traditionelle Getränke probieren können. Das eine war eine spezieller Malzkaffee, während das andere alkoholhaltig war. An die genaue Zusammensetzung können wir uns gerade nicht erinnern, aber es war beides trinkbar. Sehr hübsch war der dort fließende Fluss mit der zum Teil bereits blühenden Botanik.

Im Anschluss sind wir über viele weitere kleine Straßen über die recht bergige Insel gefahren. Dabei haben wir immer wieder tolle Ausblicke erhalten. Auch wurde dort sichtbar, wie eigentlich die Landwirtschaft hier funktionierte und funktioniert. Dadurch, dass es so bergig ist, ist der Anbau über Terrassen geregelt. Gleichzeitig wird dabei auch klar, dass es keine maschinelle Hilfe gibt und die Ernte zum großen Teil erstmal zu irgendwelchen Straßen getragen werden muss. Unsere Reiseleiterin hat uns auch hier stets mit vielen sehr interessanten Informationen versorgt und beispielsweise über die Landwirtschaft und die Veränderungen der letzten Jahre aufgeklärt.
Nach einem kurzen Fotostopp sind wir nach Santana zum Mittagessen gefahren. Wir konnten vorab aussuchen, welches Hauptgericht wir haben wollen. Es stand der lokale Degenfisch, Thunfischsteak, Hähnchen und etwas vegetarisches zur Wahl. So haben wir also den Degenfisch gekostet und für sehr gut befunden. Die Mittagspause hat dann auch Zeit geboten, das Dorf mit den historischen Bauernhäusern anzuschauen. Diese Häuschen sind kleine 'nur-Dach'-Häuser mit 2 Kämmerlein und bisschen Spitzboden, die mit Stroh gedeckt sind.

Es ging nun auf die Schnellstraße über einen weiteren Fotostopp zur Madeiraweinverkostung. Der Madeirawein ist ein spezieller Wein, der nichts mit Tafelwein zu tun hat. Er hat um die 20% Alkohol und erhält sein charakteristisches Aroma durch Lagerung im tropischen Klima. Mir persönlich war der vorgestellte halb-süße Madeirawein zu süß. Zusätzlich gab es typischen Gewürzkuchen, der mich stark an Frühstückskuchen und Lebkuchen erinnerte.

Nun ging es weiter entlang der Nordküste nach Sao Vicente. Dort gibt es eine Kirche und ein sehenswerten Friedhof der dem Heiligen gewidmet ist. Auf dem Friedhof sind Bilder der verstorbenen am jeweiligen Grab aufgestellt, was ich bisher nie auf den Friedhöfen gesehen habe. Das macht das Grab irgendwie persönlicher. Julia und ich haben uns aber primär auf die Atlantikküste konzentriert, die absolut großartig wirkte.

Nun blieb nur noch die Rückfahrt zur Südseite der Insel und zurück zum Schiff, was Dank der in den letzten 15 Jahren gebauten Tunnel recht schnell geht. Die Auswirkungen der Tunnel auf die Dörfer der Nordseite, wurde uns dabei auch nochmal verdeutlicht, da die Bewohner nun problemlos im Norden wohnen bleiben und täglich nach Funchal zum Arbeiten pendeln können.

Insgesamt hat mir die Tour sehr gut gefallen. Unsere Reiseleiterin hat uns konstant mit sehr vielen Informationen zur Insel, den Bewohnern, Portugal, der Flora und Faune, kulturellen Besonderheiten und dem hiesigen Leben versorgt. Gleichzeitig haben wir zwar eigentlich lange im Bus gesessen, aber da wir ca alle 45 Minuten eine Pause eingelegt haben, kam es uns nicht so vor. Wie bei vielen Inseln unterscheidet sich auf Madeira die Nord- von der Südseite. Diese ursprüngliche Seite zu sehen, war schon spannend. Auch hat es die Reiseleiterin geschafft die Insel so zu verkaufen, dass man durchaus die Überlegung bekommt, ob man nicht mal eine Woche dort Urlaub machen sollte, um alles in etwas mehr Ruhe zu erleben.

Wir hatten eigentlich den Plan, nach dem Abendessen noch kurz nach Funchal reinzulaufen. Da es aber dann recht wolkig wurde, haben wir beim Abendessen beschlossen, dass es auch nicht schlecht ist, sich lieber noch einen Cocktail zu gönnen und die Musical Dreams-Show der AIDA-Stars anzuschauen.
Diese Show war wieder unglaublich gut. Sie bestand aus Songs aus verschiedenen Musicals, wie z.B. La-La-Land, Westside Story, Phantom der Oper, Mary Poppins und Les Miserables. Die Sängerinnen und Sänger hätte ich sofort in diversen Rollen sehen und hören wollen. Zusätzlich waren noch Tänzer und Artisten dabei, die genial Akrobatik gezeigt haben.

Morgen können wir dann wieder ausschlafen, da wir erneut einen Seetag vor uns haben.

1 Kommentar:

rolfsjette hat gesagt…

Madeira hat uns auch sehr gut gefallen, einladend für einen Urlaub.