Donnerstag, 15. März 2018

Kanaren-Kreuzfahrt: Das Beste von Lanzarote

Heute sind wir nach einem frühen Frühstück aufgebrochen, das Beste von Lanzarote zu sehen.

Die Wettervorhersage hat leichten Regen bei etwa 20°C angekündigt. Das mit dem Regen ist zwar nicht so schön, aber da kann man sich drauf einstellen. Da die Tour recht beliebt ist, gab es gleich 2 Busse, die voll besetzt waren. Wir wurden dem leereren zugewiesen, was natürlich bei der Platzwahl von Vorteil war.

Los ging die Fahrt in Richtung des Nationalparks Timanfaya. Dieser Nationalpark besteht aus erstarrter Lava. Und zwar so weit das Auge reicht. Auf einigen Brocken wächst zwar die eine oder andere Klette oder Flechte, aber insgesamt ist es noch sehr karg. Gut, der letzte Ausbruch war im 19. Jahrhundert und ging über 6 Jahre. Kalt ist es unter der Erde noch immernicht. Im Besucherzentrum wurde uns zunächst gezeigt, was passiert, wenn man ein wenig Stroh ca 1,5 Meter tief in den Boden legt. Es fängt erst an zu qualmen und geht dann in Flammen auf. Perfekt, um Lagerfeuer anzuzünden. Das nächste Experiment demonstrierte, was passiert, wenn man Wasser in eine nicht allzu tief verbuddelte Röhre kippt. Man erhält eine Fontäne, die einem Geysir in Form und Nässe entspricht. Die Nässe konnten mehrere unserer Gruppe auch fühlen, da sie sich leicht ungünstig hingestellt hatten. Gut, im Endeffekt waren eh schon alle vom Sprühniesel nass, der vom Himmel fiel. Demonstration Nummer 3 war das am Besucherzentrum erbaute Restaurant, die ihr Essen über einer heißen Stelle im Boden kochen.

Nun ging es auf eine Rundtour durch das Gebiet, während von einer CD Informationen abgespielt wurden. Der Vulkanausbruch damals wurde nämlich sehr gut von einem Priester dokumentiert. Die Landschaft war absolut traumhaft und ich würde in der Gegend sehr gerne wandern und in Ruhe die Formationen anschauen. Leider gibt es keine Wanderwege dort und wenn man nicht als Gruppe ankommt, muss man dort eine Bustour machen.

Auf dem Weg zum nächsten Punkt haben wir noch einen kleinen Fotostopp bei einer Kamelfarm gemacht. Da Julia aber bereits ein Kamel neben sich im Bus sitzen hatte, das auch eine borstige Schnauze hat, sind wir die 5 Minuten einfach sitzen geblieben.

Der nächste Halt war an der Küste bei El Golfo. Dort gibt es Unterspülungen, so dass bei kräftigerem Wellengang das Wasser nach oben gepresst wird. Im Englischen heißt es Blowhole. Die Dinger sind immer wieder toll anzusehen, selbst wenn das Wasser nicht so aktiv ist.

Da sehr viele Gruppen unterwegs waren, sind wir dann zum Mittagessen mit typisch kanarischen Gerichten nach Yaiza gefahren. Für meinen Geschmack war es einerseits zu früh zum Mittag und andererseits nicht wirklich ansprechend. Es war so ein relativ typischer Tourifresstempel mit Buffet in sehr ungemütlich. Es waren auch kanarische Speisen dabei, aber insgesamt fand ich es nicht allzu lohnend. Das Wetter ist weiterhin trüb gewesen und die Wolken hingen auch tief. Es hat mich allerdings nicht davon abgehalten zumindest noch mal links und rechts vom Restaurant ein bisschen zu gucken.

Der nächste Stopp führte uns ins Landesinnere zu einer Weinprobe nach La Geria. Der Weinanbau hier ist schon speziell, da die Rebstöcke von halbkreisförmigen Mauern umrandet und recht tief im Boden sind. So wachsen die Pflanzen eher breit als hoch. Der Wein schmeckte uns allen nicht. Ob das nun Pech war oder immer so ist, können wir natürlich nicht beurteilen. Unsere Reiseleiterin hatte heute nicht probiert, aber uns mehrfach versichert, dass der sonst immer total lecker wäre.

Weiter ging es nach Mirador del Haria. Wir sind fröhlich durch Wolken zu dem Aussichtspunkt gefahren und haben dort ob der Sichtweite von nicht mehr als 200 Meter beschlossen, dass wir direkt zum nächsten Programmpunkt weiterfahren.
So ging es dann über den 'schlechten Pass' zu den Höhlen Jameos del Agua.

Die Jameos del Agua sind von Cesar Manrique entworfen worden und verbinden verschiedene Lavahöhlen. So gibt es einen See in dem kleine Albinokrebse sind, die einmalig in dieser niedrigen Wassertiefe sind. Außerdem befindet sich dort auch eine Konzerthöhle, die eine außergewöhnliche Akustik haben soll. Das war schon recht beeindruckend.
Insgesamt hat Cesar Manrique die Insel sehr geprägt. Er war Künstler in verschiedenen Bereichen und hat mit einen Freund zusammen politisch derart wirken können, dass es nicht erlaubt ist, Häuser höher als ausgewachsene Palmen zu bauen. Zusätzlich müssen die Häuser weiß sein und je nach Region grüne oder blaue Türen und Fenster haben.

Über einen kurzen Fotostopp am Kaktusgarten sind wir dann zum Schiff zurück gefahren. Schade war natürlich, dass das Wetter nicht so ganz mitgespielt hat, aber darüber lässt sich hinwegsehen. Was absolut negativ hängen geblieben ist, war unsere Reiseleiterin, die offensichtlich ohne Sach- und Fachverstand agiert hat. Normalerweise wird bei Ausflügen viel über Land, Leute, Geschichte, Flora, Fauna und Besonderheiten erzählt. Unsere Reiseleiterin hat nur gesagt, wo wir hinfahren und wann wir uns dann am Bus treffen. Informationen gab es sonst überhaupt nicht. Auch Ansagen nach dem Motto, dass wir erst kurz abwarten, dass Bus xy zuerst durch sein soll, bevor wir weitermachen, kam leider erst nachdem alle aus dem Bus gestiegen waren und es somit nur einige wenige mitbekamen. Ebenfalls wurden teilweise einfach komplett falsche Informationen gegeben. Wäre das mein erster AIDA-Ausflug gewesen, hätte ich vermutlich dszu tendiert ein Auto zu mieten und alles selbst anzufahren. Julias Eltern sagten, dass sie noch nie eine so schlechte Leitung bei der AIDA erlebt haben und ich hoffe, dass wir das auch nie wieder werden. Das haben wir natürlich auch entsprechend an die AIDA zurückgemeldet, da das einfach gar nicht geht.

Grundsätzlich fand ich Lanzarote aber schon spannend von der Landschaft her. Mal schauen, wann wir hier wieder anlanden.

Morgen sollen wir gegen 0900 Uhr in La Palma anlegen. Um kurz nach 10 haben wir dann unsere Wandertour mit Vulkanhöhlenerforschung, die mit 4 von 5 möglichen Wanderstiefeln bewertet ist. Wir sind mal gespannt, wie sehr wir nach diesem inaktiven Winter dabei sterben werden.

1 Kommentar:

rolfsjette hat gesagt…

Wie schade, dass eure Reiseleiterin nicht gut war. Gerade Lanzarote bietet so viel, wie wir gut erinnern, und ist wirklich spannend und abwechslungsreich. Ob der Wein bei der Weinprobe allerdings gut schmeckte oder nicht, wissen wir nicht mehr. Haben wir ihn überhaupt probiert? Die flachen, in die Breite wachsenden Rebstöcke und die halbrunden Mauern sehen wir noch vor uns. Eine schöne Insel, vor allem bei Sonne...